Schulprogramm
Kinder brauchen Orientierung und Verlässlichkeit

Gerade in einer Welt, die einem rasanten Wandel unterliegt, wirken die vielfältigen Eindrücke und Einflüsse einer globalen und multimedialen Gesellschaft oft ungefiltert und gleichzeitig auf die Kinder ein. Vieles ist für sie kaum nachvollziehbar und zu erfassen und noch viel weniger in Ruhe zu verarbeiten. In dieser Situation ist Schule gefordert, sich den daraus resultierenden Anforderungen zu stellen und im Interesse und als Anwalt des Kindes eine Schule für heute zu gestalten. Bestätigung findet sie dabei auch unter anderem in den Ergebnissen unterschiedlicher Umfragen, die sich mit der schulischen Bildung junger Menschen beschäftigten z.B. PISA, TIMMS, IGLU, um nur einige zu nennen. Die Notwendigkeit der Veränderung und Verbesserung der Schule des 3.Jahrtausends lassen auch diese Studien überdeutlich erkennen. In dem Wissen um die Situation der Kinder und unter dem Anspruch, sie zu einem Leben in dieser und der zukünftigen Welt zu befähigen, muss Schule sich diesem Erfordernis stellen. Die Schule erfüllt ihre Aufgabe nicht nur in der intensiven Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten. Sie wird zunehmend daran gemessen werden, ob sie stets auch die Stärkung von individuellen Anlagen und Interessen berücksichtigt.
Für die Grundschule gilt es dabei immer auch zwei Grundbedürfnisse der Kinder ganz besonders im Blick zu haben: Geborgenheit und Anerkennung In der Geborgenheit einer Gemeinschaft haben Kinder die Chance, sich zu sozial verantwortlichen Menschen zu entwickeln und erfahren Anerkennung in der Würdigung ihrer Leistung. Das partnerschaftliche Miteinander in der Schulgemeinschaft der Salvatorgrundschule bildet so für die Kinder eine Grundlage für eine erfolgreiche, umfassende Bildung und Erziehung. Gleichzeitig ist dieses Miteinander aber auch ein Vertrauensbeweis, der seinen Urgrund und Ursprung in der christlichen - salvatorianischen - Botschaft findet. Basierend auf einer differenzierten Bestandsaufnahme dokumentiert unser gemeinsam erarbeitetes Schulprogramm im Ergebnis einen langen, kontinuierlichen Austausch- und Diskussionsprozess über zeitgemäßen und modernen Unterricht. In vielen Arbeitsgruppen und Konferenzen haben alle am Schulleben Beteiligten auf unterschiedliche Weise dazu beigetragen, dass dieses Programm entstanden ist. Wir möchten darin Wegweiser unserer pädagogischen Grundrichtung vorstellen und unsere Verantwortung für die Umsetzung dafür ausdrücken. Bei der Betrachtung der gemeinsam festgelegten Entwicklungsschwerpunkte wird deutlich, wohin sich nach unserer Vorstellung der Unterricht und das Schulleben entwickeln werden. Im Zentrum aller Anstrengungen steht dabei das Kind. Die sich verändernden Bedürfnisse der Kinder sind sozusagen die Leitplanken für unsere Anstrengungen. Mit den dargestellten differenzierten Lernangeboten und den vielfältigen Unterrichtsformen wollen wir den Anspruch der Kinder auf individuelle Lernwege innerhalb der Gemeinschaft der Klasse ernst nehmen. Die Schule als Erziehungsgemeinschaft bedeutet aber auch das Hineinnehmen von Eltern und Kindern, Erziehern und Lehrern in eine verantwortliche und verantwortungsvolle Partnerschaft. Die einzelnen Kapitel verdeutlichen, in welchem Zeitraum und auf welche Weise die Vermittlung und Einübung unterschiedlicher Lerntechniken erfolgen und welche Entwicklungsschwerpunkte die Arbeit an unserer Schule bestimmen werden. Es wird dargestellt, welchen Stellenwert wir der positiven Lernatmosphäre einräumen, wie individuelles Lernen gefördert wird, wie wir die Arbeit im Team verbindlich installieren, wie wir uns über Regeln und Rituale verständigen und welche uns wichtig sind und wie durch eine hohe Identifikation mit der Schule das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt wird. Viele der Ziele und Maßnahmen haben dienende Funktion und sind als flankierende Maßnahmen im Prozess der Unterrichtsentwicklung zu sehen. Aus dem gerade formulierten Anspruch heraus und in der Verantwortung gegenüber der Zukunft der uns anvertrauten Kinder in einer Schule mit 60-jähriger Tradition haben wir das Leitbild beschlossen, an dem sich die Umsetzung und die Weiterentwicklung des Schulprogramms messen lassen muss.
Kollegium der Katholischen Schule Salvator/Grundschule
... wir zählen fast schon Generationen
1947 wurde die Salvatorschule von den Salvatorianerinnen zunächst als Oberschule gegründet; die Salvator-Grundschule wurde 1964 eröffnet. Sie befindet sich im gleichen Gebäudekomplex mit der Realschule und dem Gymnasium. So haben viele Kinder nach der Grundschulzeit die Möglichkeit, im gleichen Haus einen Schulabschluss zu erreichen. 1970 ging die Schule in die Trägerschaft des Erzbistums Berlin über. Von der ersten bis zur vierten Klasse ist die Stammschule der Salvator-Grundschule zweizügig. Mit den aus der Filiale in St. Martin im Märkischen Viertel (s. u.) hinzukommenden Kindern ist die 5. und 6. Klasse im Stammhaus 3-zügig. Insgesamt besuchen zurzeit 486 Schülerinnen und Schüler unsere Grundschule. 36 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten diese Kinder. 9 Erzieherinnen und Erzieher sind in der Verlässlichen Halbtagsgrundschule (VHG) in den Betreuungs-, Rhythmisierungs- und Förderstunden eine unverzichtbare Hilfe. Die Klassenfrequenz liegt bei durchschnittlich 28 Kindern.
... ein wenig wie Großstadtoase
Die Stammschule liegt in ländlicher Umgebung. Pausenhof und Sportplatz grenzen unmittelbar ans Landschaftsschutzgebiet des Tegeler Fließes mit seinen Wanderwegen. Die nähere und weitere Umgebung eignet sich vorzüglich für Unterrichtsgänge und Wandertage. Wir liegen in direkter Nachbarschaft zu den folgenden Gemeinden des Dekanats Reinickendorf: Maria Gnaden (Hermsdorf), Herz-Jesu (Tegel), St. Hildegard (Frohnau) und St. Martin (Märkisches Viertel).
... mitten im sozialen Brennpunkt
Die Filiale der Salvator-Grundschule befindet sich im Märkischen Viertel. Am 1. September 1971 wurde an der Königshorster Straße in einem gemeinsamen Gebäudekomplex mit der Pfarrei St. Martin diese Filiale eröffnet. Von der 1. bis zur 4. Klasse bleibt so den Kindern der Weg in die Stammschule erspart. Ab der 5. Klasse kommen die Kinder dann in die Stammschule zum Unterricht.
.. wo unsere Kinder Zuhause sind
Zu unserem Einzugsbereich zählen die nördlichen Berliner Bezirke Reinickendorf und Pankow. Einzelne Kinder kommen auch aus dem Bezirken Wedding und Mitte sowie aus den Kreisen Oberhavel, Havelland und Barnim.
... Unterricht und Selbstverständliches
Verlässliche Öffnungszeiten von 7.30 Uhr bis 13.35 Uhr - Hort im Anschluss an den Unterricht - Teilungsunterricht - Selbstbestimmtes Lernen in der Freien Stillarbeit - Vernetzte Unterrichtseinheiten - Englisch ab Klasse 3 - Lesenächte - musische, (denk)sportliche Arbeitsgemeinschaften - Theateraufführungen - Klassenfahrten in den 3. oder 4. Klassen und in den 5. oder 6. Klassen - Tage religiöser Orientierung - Gebet - Morgenkreis - Klassengottesdienste in der Kapelle - Meditation - Adventliche Klassentage - Projekttage - Methodentraining - Konfliktlotsen - Beratungsangebote für Lehrer, Eltern und Schüler - Betreuung - Schulhofgestaltung durch Eltern, Schüler und Lehrer - Schulgarten - Beratungslehrerinnen - ...
... Betreuung
Unsere Kooperationspartner in der Verlässlichen Halbtagsschule (VHG) und im Nachmittagsbereich: Die Erzieherinnen und Erzieher des Sozialwerks „Pro Gemeinsinn“ e.V. unterstützen die Lehrerinnen und Lehrer im Rahmen der VHG in der Stammschule. Im Horthaus Oraniendamm (ehemals Katholische Gemeinde Regina Mundi) findet die Nachmittagsbetreuung der 1. - 3. Klassen statt. Im "Haus Hubert" in der Hubertusstraße werden die 4. - 6. Klassen nachmittags betreut. In beiden Hortstandorten werden auch Kreativarbeitsgemeinschaften angeboten. Der Kooperationspartner für die ergänzende Betreuung und die VHG in der Filiale ist die „Naturfreundejugend“ e.V., die direkt gegenüber dem Schulgebäude eine Freizeiteinrichtung mit einem großen Freigelände und vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten anbietet.
... von Förderern und Freunden
Die gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule wurde durch die Gründung der „Fördergemeinschaft der Salvatorschule“ intensiviert. Seit 1970 versucht die Fördergemeinschaft außerordentlich engagiert, eigene Initiativen zu entwickeln und durch Bereitstellung von zusätzlichen Lehr- und Lernmitteln, von Mobiliar und Geräten für Spiel, Sport und Freizeitgestaltung und von Zuschüssen für Schulveranstaltungen und Schülerfahrten das Schulleben zu erleichtern. Mit der Schulgemeinschaft und den Ehemaligen findet jährlich am zweiten Septemberwochenende das Schulfest statt.
Es werden Voraussetzungen zur Förderung einer guten Lernatmosphäre geschaffen
- Zu Beginn jedes Schulhalbjahres wird in jeder Klasse zu einem verbindlichen Termin auf die Bedeutung von Höflichkeitsregeln hingewiesen.
- Erzieherinnen und Erzieher werden je nach Situation flexibel in die pädagogische Arbeit eingebunden.
- In jeder Klasse findet wöchentlich eine Arbeitsgemeinschaft zum Thema: „Soziales Lernen“ statt.
Klassenräume und Flure werden mit aktuellen Schülerarbeiten gestaltet
- Die Klassen eines Flures teilen sich die Verantwortung für die Ordnung und Sauberkeit in den Teilungsräumen und den zugehörigen Flurbereichen.
- Eine verantwortliche Lehrkraft für jeden Flur koordiniert regelmäßig wechselnde Ausstellungen.
- Jede Lehrkraft verfügt im Klassenraum über einen Platz zur Präsentation von Unterrichtsmaterialien.
- Alle in einer Klasse unterrichtenden Lehrkräfte überprüfen regelmäßig, ob die Menge des ausgestellten Materials die Konzentration nicht beeinträchtigt.
- Zwei Mal im Halbjahr findet zwischen den Lehrerinnen und Lehrern einer Klasse eine Absprache bezüglich der Gestaltung des jeweiligen Klassenraums und der Ausstattung mit Lernmaterial statt.